Organische Alterung


Die ordnungsgemäße Funktion der Organe hängt von der ordnungsgemäßen Funktion ihrer Zellen ab. Alte Zellen arbeiten schlechter. Außerdem sterben in einigen Organen Zellen ab und werden nicht ersetzt; daher nimmt die Anzahl der Zellen ab. Die Anzahl der Zellen in den Hoden, Eierstöcken, der Leber und den Nieren nimmt mit dem Alter deutlich ab. Wenn die Anzahl der Zellen zu niedrig wird, funktioniert das Organ nicht mehr normal. Daher arbeiten die meisten Organe mit dem Alter schlechter. Allerdings verlieren nicht alle Organe die gleiche Anzahl von Zellen. Das Gehirn ist ein Beispiel dafür. Gesunde ältere Menschen verlieren nicht viele Neuronen.

Die Verschlechterung der Funktion eines Organs aufgrund einer Krankheit oder des Alterns selbst kann die Funktion eines anderen Organs beeinträchtigen. Wenn z. B. Atherosklerose die Blutgefäße in den Nieren verengt, arbeiten diese aufgrund des reduzierten Blutflusses schlechter.

Oft betreffen die ersten Anzeichen des Alterns den Bewegungsapparat. Die Augen, gefolgt von den Ohren, beginnen sich im frühen Erwachsenenalter zu verändern. Auch die meisten inneren Funktionen nehmen mit dem Alter ab. Die meisten Körperfunktionen erreichen ihren Höchstwert kurz vor dem 30. Lebensjahr, und von da an beginnt ein allmählicher, aber stetiger Rückgang. Trotz dieses Rückgangs bleiben die meisten Funktionen erhalten, da die meisten Organe eine deutlich höhere Funktionskapazität haben, als der Körper benötigt (Funktionsreserve). Wenn z. B. die Hälfte der Leber zerstört wird, ist das verbleibende Gewebe mehr als ausreichend, um die normale Funktion aufrechtzuerhalten. Daher sind es Krankheiten und nicht die normale Alterung, die den Verlust der Funktionsfähigkeit im höheren Alter erklären.

Einige Organe sind anfälliger für Funktionsstörungen als andere; zu diesen Organen gehören das Herz und die Blutgefäße, die Harnorgane (z. B. die Nieren) und das Gehirn.